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Arthrose – der Feind in den Gelenken

Auf einmal braucht das Pferd deutlich länger um sich „einzulaufen“, enge Wendungen fallen ihm zunehmend schwer und nachts hinliegen will es auch nicht mehr so wirklich? Arthrose beim Pferd ist ein schleichender Prozess und leider trifft es nicht nur die älteren Pferde, sondern durchaus auch schon Pferde ab dem 5. Lebensjahr.
Wie kann es zu einer Arthrose beim Pferd kommen?

Anatomie der Gelenke

Gelenke sind jene Bereiche, die einen Knochen mit einem anderen Knochen verbinden und den Bereich beweglich machen. Durch die ständige Bewegung müssen diese Bereiche viel Belastung und Druck aushalten können. Um dem Stand zu halten sind die jeweiligen Knochenenden mit einer Knorpelschicht ausgestattet, die ein direktes Reiben der Knochen aufeinander verhindert. Diese dämpfende Knorpelschicht regeneriert sich ständig.

Es gibt verschiedene Gelenkarten, die in ihrem Zusammenspiel unseren Pferden eine anmutig wirkende Bewegungsfreiheit zulassen. So gibt es das Kugelgelenk, das Bewegungen in verschiedene Richtungen und eine Drehung nach innen und außen zulässt. Kugelgelenke befinden sich z. B. im Hüftgelenk. Das Fesselgelenk des Pferdes ist z. B. ein Scharniergelenk. Es lässt eine Bewegung nach vorne und hinten zu, seitlich ist dieses Gelenk nicht flexibel. Das Kron- und Hufgelenk sind sogenannte Sattelgelenke. Das Beugen und Strecken entlang einer Achse ist möglich, seitliche Bewegungen sind eingeschränkt. Das Eigelenk hat einen Gelenk-Kopf, der in der Form einem Ei ähnelt. Mit dem Eigelenk sind Beuge- und Streckbewegungen, sowie seitliche Bewegungen möglich. Das Walzengelenk hat wie der Name schon beschreibt eine walzenähnliche Form.

Abb.: schematischer Aufbau eines gesunden Gelenkes

Das Gelenk grundsätzlich ist von einer Kapsel umgeben, deren innere Membran (die sog. Synovialmembran) Gelenkflüssigkeit produziert, die den gesamten Innenbereich ausfüllt. Diese Flüssigkeit wird auch „Gelenkschmiere“ genannt, füllt den Gelenkinnenraum und dient dem Knorpel als Nährstoff.

Ursache und Entstehung von Arthrose beim Pferd

Arthrose ist eine fortschreitende degenerative Gelenkserkrankung und gilt deshalb als nicht heilbar. Daher ist die Diagnose Arthrose für die meisten Pferdebesitzer eine erschütternde. Knochen- und Knorpelstrukturen verändern sich im arthrotischen Gelenk nachhaltig und irreversibel. Die Folgen sind Schmerzen in der Bewegung.
Die Ursachen einer Arthrose beim Pferd sind häufig in der Vergangenheit zu suchen, da die Veränderungen schleichend geschehen und die tierärztliche Diagnose häufig erst dann gestellt wird, wenn das Pferd bereits lahmt oder typische Symptome zeigt.
Bei der Entstehung einer Arthrose spielen in der Regel mehrere Faktoren zusammen. So können beispielsweise Fehlstellungen, die das Pferd von Geburt an hat, zu arthrotischen Veränderungen im Gelenk führen. Gelenke werden einseitig abgenutzt und können ab einem gewissen Zeitpunkt die Fehlstellung nicht mehr abpuffern. Gleiches gilt bei Fehlstellungen durch mangelhaften Beschlag.
Dauerhafte Überbelastungen, z. B. bei jungen Pferden, kann ebenfalls zu einer Schädigung der Knorpel und der Gelenkstrukturen führen. Die heutige Zucht bringt enorm bewegungsstarke Tiere hervor. Um den Bewegungsapparat dieser Pferde langfristig zu schützen muss auf eine altersgerechte und nachhaltige Ausbildung und die Vermeidung von Spurenelement- und Mineralstoffmangel, z. B. durch Zufütterung eines hochwertigen Mineralfutters geachtet werden. Nur wenn genug Mangan, Schwefel und Kupfer vorhanden sind, kann der Körper ausreichend Knorpelgewebe erschaffen.
Auch eine Verletzung kann eine Arthrose nach sich ziehen. In der Rekonvaleszenz-Phase schonen Pferde ihre verletzten Bereiche und belasten daher z. B. das Bein auf der anderen Seite mehr. Wenn dies über einen längeren Zeitraum geschieht, kann es zu einer Abnutzungserscheinung des eigentlich gesunden Beines kommen.


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Symptome der Arthrose beim Pferd

Was passiert denn nun eigentlich bei einer Arthrose? Durch die dauerhafte Über oder Fehlbelastung eines Gelenkes kommt es zu dauerhaftem, teilweise einseitigem Druck auf den Knorpel. Dadurch „schwillt der Knorpel auf“, der Zwischenraum, in dem die Synovialflüssigkeit schmiert wird eng und enger. Es reibt Knorpel an Knorpel.
Außerdem können sich einzelne Knorpelteile lösen und in das Gelenk „fallen“. Dies wiederum führt zu einer verstärkten Produktion der Gelenkflüssigkeit, denn diese versucht nun die losen Teile auszuschwemmen. Äußerlich erkennbar ist dies durch Gelenkgallen oder schwammigen Gelenken.

Fehlende Bewegungsfreude kann ein Zeichen für beginnende Arthrose sein.

Durch die Reibung der Knorpel aufeinander entsteht außerdem eine Entzündung (Arthritis).

Als Reparaturreaktionen entstehen Knochenwucherungen, v.a. seitlich am Gelenk.

Diese Veränderungen sind für Pferde sehr schmerzhaft und können durch einen Tierarzt im Röntgenbild sichtbar gemacht werden und sind Basis für die Diagnose Arthrose.

Im Laufe der Erkrankung verändert sich die Gelenkflüssigkeit und wird deutlich dünnflüssiger. Dadurch verliert sie ihre Pufferwirkung zwischen den Knorpeln.

Die Symptome einer Arthrose beim Pferd können sein:

  • Das Pferd braucht sehr lange, um sich warmzulaufen
  • Das Pferd geht anfangs lahm, dies bessert sich aber deutlich nach einer gewissen Bewegungsdauer – es „läuft sich ein“
  • Das Pferd bewegt sich steif, enge Kurven und eine richtige Biegung fallen ihm schwer
  • Das Pferd legt sich nachts nicht mehr hin (kein Stroh im Schweif, keine Liegestelle erkennbar)
  • Das Pferd bewegt sich nicht mehr gerne, zeigt einen unsicheren Gang und vermehrtes Stolpern
  • Die Gelenke sind heiß und angeschwollen (bei einem akuten Entzündungsgeschehen)

Was Sie tun können, um Ihr Pferd auf natürliche Weise zu unterstützen, lesen Sie im nächsten Artikel zum Thema Arthrose.


Artikel von Helena Hollenhorst
M. Sc. Tierwissenschaften
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