Wenn das Pferd hustet und Nasenausfluss hat, sind das Anzeichen für eine Erkrankung oder Reizung der Atemwege. Die Ursachen hierfür können sehr verschieden sein: Staub im Stall, Allergien, bakterielle oder virale Infekte sind nur einige Beispiele. Für die richtige Behandlung ist es wichtig, den Grund zu kennen, warum das Pferd hustet. Was gibt es sonst noch zu beachten und welche Gefahren lauern?
Die Lunge eines Pferdes hat die Oberfläche von ca. 10 Tennisplätzen und zählt damit zu den größten Lungen im Tierreich proportional zur Körpergröße. Täglich strömen in Ruhe ca. 90.000 l Luft durch die Atemwege. Im Ruhezustand atmet ein Pferd 8 – 16 mal pro Minute, dies kann sich bei Anstrengung auf bis zu 150 mal pro Minute steigern. Mit jedem Atemzug kommen auch unerwünschte Partikel mit in die Atemwege, wie z. B. Pollen, Staub, Bakterien, Schimmelpilzsporen oder Viren.
Ein gesundes Pferd mit intaktem Immunsystem kann bei guter Haltung mit viel Frischluft vieles ausgleichen. Die gesunde Lunge besitzt ein hervorragendes Selbstreinigungssystem, das die unerwünschten Stoffe einfach mechanisch wieder nach draußen transportiert, ohne dass sie dem Organismus schaden können.
Die Atemwege sind mit einer Schleimhaut belegt, an der die Luft vorbei bis in die tiefen Lungenregionen strömt. Diese Schleimhaut besitzt an ihrer Oberfläche ein sogenanntes Flimmerepithel. Dieses besteht aus sehr feinen Härchen, die sich wie ein beweglicher Teppich über die Schleimhaut erstrecken. Zwischen den Härchen sitzen sog. Becherzellen, die Schleim produzieren. Dieser Schleim legt sich auf die Flimmerhärchen und „fängt“ unerwünschte Partikel, wie z. B. Pollen oder Bakterien ab.
Die Flimmerhärchen bewegen sich wellenförmig und transportieren so die im Schleim gebundenen Stoffe nach draußen (siehe Skizze „Selbstreinigung der Lunge“).
Dieser Schleim wird im Rachenraum dann entweder abgeschluckt oder durch Husten bzw. Nasenausfluss aus dem Körper heraustransportiert.
Pferde zeigen das Symptom Husten anders als wir Menschen, daher kommt es hier häufig zu Missverständnissen. Bei einer Erkältung fängt bei uns Menschen direkt die Nase an zu laufen und der Husten folgt direkt. Für uns ist dies ein Frühsymptom. Beim Pferd ist dies anders. Atemwegsprobleme beim Pferd zeigen sich häufig nicht im ersten Moment durch Nasenausfluss und Husten. Pferde schlucken sehr lange den gebildeten Schleim, der in den Rachenraum geschoben wird, einfach ab, davon merken wir erst einmal nichts. Das Symptom Husten zeigt ein Pferd auch erst deutlich später, wenn die Infektion schon fortgeschritten oder die Belastungssituation zu stark geworden ist. Daher ist ein rasches Handeln, sobald ein Pferd beginnt zu husten, wichtig. Auch wenn das Pferd nur hin und wieder hustet, bspw. zu Beginn des Reitens, sollte reagiert werden. Erste Anzeichen für eine Atemwegserkrankung noch bevor Husten auftritt, ist ein Leistungsabfall. Das Pferd wird schneller müde, schwitzt mehr und ist kurzatmig und „unmotiviert“.
Ergänzungsfuttermittel für Pferde zur kurmäßigen Unterstützung der Atemwege mit Süßholzwurzel und Anissamen.
Häufig spielen viele Umstände zusammen, die dann gemeinsam das Immunsystem schwächen und es so schaffen, eine Infektion im Lungenbereich hervorzurufen, die sich dann wiederum als Husten und Nasenausfluss beim Pferd äußert. Dazu gehören Bakterien, Viren, Pollen, Schadgase, wie z. B. der Ammoniak, aber auch Pilzsporen, Staub, hohe oder zu niedrige Luftfeuchtigkeit, Bewegungsmangel, Wetterwechsel und Stress.
Haltungsbedingte Mängel, wie schlecht durchlüftete oder staubige Ställe, Zugluft im Stall oder qualitativ schlechtes Heu oder Einstreu, sollten daher überprüft und verbessert werden. Ein gesundes Pferd mit einem gut funktionierenden Immunsystem kann einige der beschriebenen Faktoren bis zu einem gewissen Maß sehr gut ausgleichen.
Daher ist es besonders wichtig das Immunsystem der Pferde zu unterstützen und die schädlichen Faktoren so weit es geht zu minimieren. So kann einer Erkrankung der Atemwege vorbeugend entgegengewirkt werden.
Was passiert bei einer Infektion der oberen Atemwege und der Bronchialschleimhäute?
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