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Strahlfäule – Die Fäulnis im Huf

Die Strahlfäule wird durch Bakterien ausgelöst, die das Hufhorn zerstören. Charakteristisch für Strahlfäule ist der unangenehme Geruch und eine dunkle, schmierige Masse, die aus Furchen oder Taschen im Strahl austritt. Die Fäulnisbakterien, die eine Strahlfäule auslösen, leben anaerob, das heißt ohne Sauerstoffkontakt. Je mehr Unebenheiten, also Furchen, Taschen, Spalten sie im Strahl finden, desto leichter können sie sich vermehren.

Ursachen für Strahlfäule

Strahlfäule entsteht, wenn die entsprechenden Bakterien in großer Anzahl vorhanden sind und optimale Lebensbedingungen haben. Dann vermehren sie sich ungehindert. Dazu benötigen sie ein feuchtwarmes Milieu und so wenig Sauerstoff wie möglich. Das bekommen sie, wenn Dreck oder ein Kot-Urin-Gemisch länger an den Hufen anhaftet, wie es z. B. bei Matchpaddocks oder Matratzenhaltung vorkommen kann. Kommt eine schlechte Hornqualität und/oder unzureichende Hufpflege dazu, ist der Grundstein für eine Strahlfäule gelegt.

Strahlfäule vorbeugen

Um der Vermehrung der anaeroben Bakterien zuvorzukommen, muss man einige Punkte beachten.
Einer der wichtigsten Gegner der Bakterien ist schlicht: Luft.
Es sollte also so viel Luft wie möglich an die Hufe gelangen.

Regelmäßige Hufkontrolle ist eine wichtige vorbeugende Maßnahme gegen Strahlfäule.

Dazu sollten die Hufe mind. 1 x täglich ausgekratzt werden und der Untergrund so trocken sein, dass gesäuberte Hufe auch eine Zeit lang sauber bleiben. Je gepflegter der Huf und je regelmäßiger die Hufbearbeitung, desto glatter ist der Strahl und die Bakterien finden keinen Platz, um sich einzunisten.

Daher ist eine regelmäßige Kontrolle alle acht bis zehn Wochen durch einen Hufschmied oder -pfleger sehr wichtig.

Weiterhin sollte auf Hygiene geachtet werden. Die Fäulnisbakterien befinden sich automatisch im Kot der Pferde. Unter hygienischen Bedingungen werden sie in Schach gehalten und können sich nicht ungehindert weitervermehren. Daher ist ein sauberer Stall und ein täglich gereinigter Auslauf eine wichtige Voraussetzung für gesunde Hufe.

 

Strahlfäule und nun?

Um eine Strahlfäule langfristig in den Griff zu bekommen, müssen die Ursachen, die eine erneute Bakterienvermehrung auslösen (s. Strahlfäule vorbeugen), beseitigt werden.
Den Bereich am Huf selber gilt es sauber zu halten. Dazu reicht es nicht einmal täglich den Huf mit Wasser abzuspritzen. Der betroffene Bereich muss so weit es geht fachmännisch ausgeschnitten werden, dass möglichst viel Luft in die Strahlfurchen gelangen kann. Weiterhin sollte der kundige Hufbearbeiter alle Taschen so aufschneiden, dass sich darin kein Dreck mehr sammeln kann.
Da die betroffenen Strahlfurchen sehr tief sein können, ist die Säuberung dieses Bereiches gar nicht so einfach. Es empfiehlt sich mit einem Hufkratzer immer wieder ein frisches Taschentuch durch den Spalt zu „ziehen“, bis das Taschentuch schlussendlich weiß bleibt. Erst dann sollte mit desinfizierenden, wundheilungsfördernden und pflegenden Mitteln gearbeitet werden. Um sicher alle Bereiche erreichen zu können, bietet sich ein flüssiges Präparat an. Dieses sollte zu Beginn 2 x täglich gründlich auf die gereinigten Bereiche aufgebracht werden. In tieferen Furchen kann zusätzlich ein getränkter Wattebausch oder Tupfer hineingedrückt werden.
Die Prozedur muss so lange wiederholt werden, bis der betroffene Strahlbereich von innen nach außen nachgewachsen ist.

 

Heilpflanzen der Hufe

Um Hufverletzungen oder eben infizierte Bereiche des Strahls pflanzlich zu unterstützen, bieten sich verschiedene Heilpflanzen an:

Ringelblume:

  • wundheilungsfördernd
  • granulationsfördernd
  • antibakteriell
  • entzündungshemmend
Ringelblume
Kamille

Kamille:

  • wundheilungsfördernd
  • antimikrobiell
  • entzündungshemmend
  • hautberuhigend
  • pflegend

Eichenrinde:

  • zusammenziehend
  • stark antibakteriell
Eichenrinde
Lärchenharz

Lärchenharz:

  • antimikrobiell
  • durchblutungsfördernd

Dr. Schaette´s Hoof Spray

Pflegespray für Pferde mit Pflanzenauszügen (u. a. Eichenrinden- und Ringelblumen-Blüten-Extrakt) zur Förderung einer gesunden Huffunktion.


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Artikel von Helena Hollenhorst
M. Sc. Tierwissenschaften
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