Temperaturen bis zu 40°C sind inzwischen keine Seltenheit mehr in Deutschland. Die Sommer sind lang und trocken. Auch für Pferde stellen diese Wetterextreme eine Herausforderung dar. Vor allem für ältere und vorerkrankte Tiere ist der Sommer belastend für den Kreislauf.
Genauso wie wir Menschen müssen Pferde ihre Körperkerntemperatur konstant aufrechterhalten (Thermoregulation). Innerhalb der thermoneutralen Zone ist dies ohne große Anpassungsreaktionen möglich. Bei Kälte dagegen muss das Pferd aktiv Wärme produzieren; bei Hitze vermehrt Wärme abgeben.
Die thermoneutrale Zone unterscheidet sich von Pferd zu Pferd und hängt von Alter, Rasse und körperlicher Kondition ab. Am wohlsten fühlen sich Pferde übrigens bei einer Umgebungstemperatur zwischen – 5 und + 15°C.
Im Sommer liegen die Temperaturen weit außerhalb dieser Komfortzone und das Pferd muss überschüssige Wärme „loswerden“.
Manchmal reichen diese Maßnahmen jedoch nicht aus, um genügend Wärme abzugeben. Das Tier droht zu überhitzen.
Ein Hitzschlag entsteht in erster Linie bei heißem Wetter gepaart mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Das Pferd kann durch Schwitzen nicht mehr genügend Wärme abgeben. Normalerweise verdunstet der Pferdeschweiß, was bei einer hohen Luftfeuchtigkeit aber nicht gut funktioniert. Die Folge: ein akuter Wärmestau.
Eine weitere Gefahr bei hohen Umgebungstemperaturen ist Dehydration. Insbesondere wenn das Pferd stark schwitzt, verliert es viel Flüssigkeit. Das können bei extremer Anstrengung schonmal 30-40 Liter Schweiß sein. Wird der Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen, trocknet das Pferd aus.
Ob Ihr Pferd dehydriert ist bzw. ob es genug trinkt, überprüfen Sie anhand des Hautfaltentests.
– Greifen Sie am Hals eine Hautfalte und ziehen diese vom Hals weg.
– Lassen Sie die Hautfalte los.
Bei einem Hitzschlag und / oder Dehydration kann es zum Kreislaufversagen kommen. Das Blut dickt ein und erreicht die lebenswichtigen Organe nicht mehr. Dadurch wird auch die Sauerstoffversorgung unterbrochen.
Anzeichen für einen Hitzschlag sind:
Rufen Sie bei diesen Anzeichen auf jeden Fall einen Tierarzt! Bringen Sie das Pferd in den Schatten, bieten lauwarmes Wasser an und folgen den Anweisungen des Tierarztes.
Nun wissen wir, wie Pferde mit Hitzestress umgehen. Im Sommer ist der Zugang zu Schattenplätze das A und O, gerade in Offenstall- oder Weidehaltung. Pferde in Stallhaltung sind auf eine gute Durchlüftung (ohne Zugluft) des Gebäudes angewiesen. Selbstverständlich sollte stets ausreichend frisches, sauberes Wasser zur Verfügung stehen.
Über den Schweiß verlieren Pferde viele Elektrolyte. Sollte Ihr Pferd übermäßig schwitzen, können Sie notfalls Elektrolyte zuführen. Ansonsten achten Sie auch in der warmen Jahreszeit auf ein gutes Mineralfutter.
Ist es tagsüber zu heiß, passen Sie wenn möglich die Weidezeiten an. Nachts sind die Temperaturen angenehmer und weniger Insekten unterwegs. Rassen mit dichtem Fell sowie Pferden mit Fellwechselproblemen ist auch mit einer Schur geholfen. Bewegen Sie Ihr Pferd nicht in der prallen Mittagssonne, sondern in den kühleren Morgenstunden oder in der gut belüfteten Reithalle. Auch ein Ausritt in den Wald ist in dieser Zeit sehr willkommen!
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